Ein Parkettboden wird gerne als besonders langlebiger Bodenbelag beworben, da er die Möglichkeit bereitstellt, nach Jahren intensiver Nutzung durch Abschleifen wieder auf Vordermann gebracht zu werden. Das klingt in der Theorie sehr gut und ist auch grundsätzlich richtig, doch im Detail gibt es hier viele Faktoren zu bedenken und zu beachten. In unserem Ratgeber widmen wir uns den Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, den Unterschieden je nach Parkettart sowie konkreten Details bei der Durchführung des Abschleifens. Egal, ob Sie das Abschleifen selber durchführen möchten oder einen Fachbetrieb damit beauftragen – nach der Lektüre wissen Sie mehr darüber, was beim Parkett abschleifen alles involviert ist und was auf Sie zukommt!
Ratgeber Parkett abschleifen: unsere Themen
Vorweg sei hier festgestellt, dass dieses Abschleifen keine unabwendbare Notwendigkeit darstellt. Wird das Parkett gut gepflegt, regelmässig gereinigt, gleichzeitig wenig Schmutzbelastung ausgesetzt (etwa durch Strassenschuhe) und Wasserflecken vermieden, kann er auch ohne Abschleifen ein ansprechendes Aussehen erhalten – sogar mehr als das! Denn eine gewisse Alters-Patina und Gebrauchsspuren verleihen einem Parkettboden einen echten Vintage-Charme, sodass sogar neue Parkettböden künstlich gealtert werden, weil diese optische Wirkung so begehrt ist.
Grundsätzlich kann jeder Parkettboden mindestens einmalig abgeschliffen werden. Eine Ausnahme bilden hier Furnierböden, deren knapp 0,6 mm dünne Furnierschicht ein Abschleifen unmöglich macht. Logischerweise bewirkt das Abschleifen, dass eine gewisse Schicht der Oberfläche permanent abgetragen wird. Daraus resultiert die natürliche Begrenzung, wie oft ein Parkettboden abgeschliffen werden kann.
Sowohl lackierte als auch geölte Parkettböden können abgeschliffen werden, wobei es aufwändiger ist, einen lackierten Parkettboden zu sanieren. Hier ist es besonders wichtig, ausreichend abzuschleifen, um Rückstände des alten Parkettlacks zu vermeiden. Auch schwimmend verlegtes Fertigparkett macht es schwieriger, den Boden abzuschleifen als vollflächig verklebtes.
Ein Parkettboden wird maschinell abgeschliffen mit Teller- oder Walzschleifern, schwieriger erreichbare Stellen bei Bedarf noch mit einem Seitenschleifer. Die grossen Maschinen brauchen natürlich entsprechend Platz und Raum zum Arbeiten.
Das Parkett wird in mehreren Arbeitsgängen abgeschliffen, von grob bis fein. Zum Einsatz kommen Schleifpapiere mit unterschiedlich grober Körnung (je geringer die Zahl, desto gröber der Abtrag). Drei Durchgänge (manchmal auch vier) sind nötig und sinnvoll für ein gutes Ergebnis. Benutzen Sie unbedingt eine Atemmaske mit ausreichender Filterleistung, Gehörschutz und eine Schutzbrille. Gut lüften! Auch eine Auffangvorrichtung für den Holzstaub ist sinnvoll. Da der Holzstaub leicht entzündlich ist, muss er sicher gelagert werden.
Grobschliff
Der erste Durchgang mit grobem Schleifpapier (Körnung 40 oder sogar 36 bei gefärbtem Boden, grobem Schmutz und/oder Unebenheiten) entfernt Lack, Wachs und Verschmutzungen. Je nach Parkettart arbeiten Sie in diagonalen Bahnen bzw. diagonal zur Richtung der Holzmaserung. Dies bewirkt eine möglichst plane Oberfläche. Wichtig ist, dass Sie bei allen Durchgängen die gleiche Schleifrichtung einhalten. Danach die Oberfläche gründlich absaugen!
Zwischenschliff
Nun verwenden Sie ein Schleifpapier mit Körnung 60 oder 80. Wichtig ist, nun die Schleifspuren aus dem ersten Durchgang zu entfernen. Hier können auch mehrere Durchgänge nötig sein. Die Verlegerichtung und Art des Parketts erfordert eine unterschiedliche Schleifrichtung.
Ecken und Ränder schleifen Sie mit Körnung 40. Verwenden Sie den Rand- und Eckenschleifer kreisend und ohne zusätzlichen Druck. Abschliessend wieder den Boden saugen. Tipp: Risse und Fugen im Parkett können Sie ausbessern mit Parkettspachtel und dem entstandenen Parkettschleifstaub. Trocknen lassen vor dem Feinschliff!
Feinschliff
Abschliessend verwenden Sie ein Schleifpapier mit 100 bis 150 Körnung, um das Parkett wieder schön glatt zu machen. Arbeiten Sie parallel oder auch quer zum Einfall des Lichts.
Durch die nicht fachgerechte Bedienung einer Parkettschleifmaschine können schnell unschöne Dellen und Vertiefungen oder andere unerwünschte Schäden im Parkett entstehen. Das Problem ist, dass man diese ungleichmässigen Vertiefungen nicht sofort sieht. Deshalb ist es wichtig, sich mit der Arbeitsweise und Bedienung der Maschine umfassend vertraut zu machen. Hier einige Hinweise dazu:
Wenn auch das Abschleifen durch den Heimwerker geschehen kann mithilfe von Mietmaschinen, ist diese Aufgabe durchaus anspruchsvoll, und die Beauftragung eines Fachbetriebs oft die bessere Wahl. Fachbetriebe verfügen in aller Regel über leistungsfähigere Maschinen und die nötige Erfahrung für ein optimales Ergebnis.
Neuentwicklungen im Bereich der Schleiftechnik erlauben eine einfachere Bearbeitung der Parkettoberfläche mit einem geringeren Fehlerrisiko beim Schleifen. Die „Edge“ Rechteck-Schleifmaschine arbeitet bis zum Rand, eine weitere Maschine für die Ecken ist nicht erforderlich!
Ist das Abschleifen des Parketts erfolgreich absolviert, kommt die abermalige Oberflächenbehandlung oder -versiegelung.
Behandlung mit Lack: Hier wird zuerst eine Grundierung aufgetragen, welche die Poren des Holzes verschliesst. Ist sie getrocknet (nach 2-4 Stunden), wird sie fein angeschliffen (120er Körnung). Danach wird der Lack gleichmässig und ohne Tropfen oder Pfützen aufgetragen. Wichtig ist hier, dass kein Sonnenlicht auf den feuchten Lack fällt, um Blasen zu vermeiden. Es können zwei oder gar drei Lackaufträge sinnvoll sein.
Behandlung mit Öl: Hier können Sie aushärtendes und nicht-aushärtendes Öl mit zusätzlicher Wachsschicht verwenden. Typisch sind zwei Aufträge bzw. Arbeitsgänge mit jeweils knapp 24 Stunden Trocknungszeit. Der Vorteil bei Parkettöl: Das Holz kann „atmen“, fühlt sich natürlicher an, und das Parkett lässt sich partiell ausbessern.
Wir hoffen, dass wir Ihnen das Thema „Parkett abschleifen“ ein wenig näherbringen konnten. Natürlich konnten wir nicht jedes Detail in Hinblick auf jeden Untergrund und Verschmutzungsgrad, jede Parkettart etc. behandeln. Wenn Sie für diese Aufgabe ein Fachunternehmen beauftragen wollen, helfen Ihnen die HolzLand-Partner Schweiz vor Ort gerne aus! Wenn Sie noch vor der Frage stehen, welchen Parkettboden Sie kaufen möchten – auch in Hinblick auf eine spätere Sanierung – empfehlen wir Ihnen gerne den passenden hochwertigen Parkettboden aus unserem starken Parkettsortiment.