Das Werkmaterial WPC hat sich seit einigen Jahren erfolgreich auf dem Markt etabliert und stellt eine starke Alternative dar zu massivem Holz. Die Erfolgsgeschichte von WPC begann als Terrassenmaterial, doch schon bald wurde das Anwendungsspektrum erweitert im Aussenbereich. Sichtschutzzäune, Fassaden, Gartenkonstruktionsholz oder auch Gartenhäuser erhalten Sie mittlerweile aus WPC! Grund genug, sich diesen beliebten Werkstoff einmal näher anzuschauen in unserem „Ratgeber WPC Dielen“. Wir informieren über grundsätzliche Vorteile, aber auch über die vielen Varianten und Weiterentwicklungen, denn WPC ist nicht gleich WPC!
Ratgeber WPC Dielen – unsere Themen
Das Kürzel WPC steht für „Wood Plastic Composite“ – übersetzt Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff. Der Holzanteil sind genaugenommen Holzfasern. Der Anteil liegt je nach Hersteller typischerweise zwischen 60 % und 75 %. Der übrige Anteil setzt sich aus Kunststoff und Zusatzstoffen zusammen. Als „Verbundwerkstoff“ werden diese Materialien untrennbar zu einem neuartigen Werkstoff verarbeitet. Ziel ist vor allem, pflegeleichte und witterungsbeständige Gartenprodukte zu schaffen, doch WPC bietet noch weitere Vorteile! Im Folgenden konzentrieren wir uns speziell auf die Anwendung als Terrassenbelag.
Terrassendielen aus WPC können entweder komplett massiv gefertigt sein oder ein Innenleben mit Hohlkammern aufweisen. Die massive Variante ist schwerer und auch teurer, dafür aber auch langlebiger, formstabiler und weniger anfällig für Probleme, die bei WPC Dielen mit Hohlkammer auftreten können. Da man Terrassendielen immer auch schneiden muss, hat man bei WPC Dielen mit Hohlkammer den Zusatzaufwand, die offenen Enden abzudecken. Insbesondere, wenn Sie Formschnitte wie z.B. Rundungen planen, sollten Sie definitiv lieber massives WPC verwenden. Bei der Unterkonstruktion benötigt es bei Hohlkammerprofilen kürzere Abstände und dadurch einen höheren Material-, Zeit- und Kostenaufwand. So zeigt sich, dass sich der Mehrpreis von massivem WPC durchaus relativiert! Es ist also nicht sinnvoll, lediglich „Preis pro laufender Meter“ von Massiv- und Hohlkammerprofilen nebeneinanderzuhalten, sondern gedanklich auch die versteckten Zusatzkosten von Hohlkammer-WPC hinzuzurechnen. Als Holzfachhandel ist unsere Empfehlung sicherlich die massive WPC Diele!
Die Qualität von Hohlkammer-WPC erweist sich vor allem in der Wandstärke der Kammern – je dicker, desto besser. Die höchste Stabilität bietet WPC mit runden Röhren. Somit werden Probleme, etwa durch Wasseransammlungen in den Hohlkammern im Zusammenspiel mit längeren Frostphasen, verringert. Hohlkammer-WPC Dielen sind aber sehr gut für Balkone, da es zum einen weniger Feuchtigkeit gibt, andererseits das geringe Gewicht der Dielen von Vorteil sein kann!
Bei WPC Dielen mit Co-Extrudierung werden die Dielen mit einer zusätzlichen Schutzhülle aus Kunststoff umgeben. Bei der Produktion wird diese Ummantelung durch grossen Druck und Hitze untrennbar mit dem WPC verbunden. Die Co-Extrudierung macht die WPC Dielen noch dauerhafter und schützt gleichzeitig vor hartnäckigen Flecken, etwa durch verschütteten Rotwein oder tropfendes Grillfett. Bei Terrassendielen aus Holz oder „herkömmlichem“ WPC kann es durchaus zu bleibenden, unschönen Flecken kommen! Insgesamt ist die Reinigung von co-extrudierten WPC Terrassendielen sehr einfach. Die undurchdringliche Oberfläche erlaubt sogar eine Verlegung ohne das klassische Gefälle. Darüber hinaus lassen sich durch diese Schutzhülle sehr schöne ansprechende Farbverläufe und Prägestrukturen einbringen, welche eine sehr naturnahe Optik bewirken. Durch das Abweisen von Feuchtigkeit trocknen co-extrudierte Dielen schneller, was das Rutschrisiko reduziert.
Bei BPC werden Bambusfasern verarbeitet – ein Gras mit enorm schnellem Wachstum sowie einer hohen Festigkeit und Beständigkeit gegen Feuchtigkeit. Ansonsten sind die Leistungswerte nahezu identisch mit denen von WPC. Aus unserer Perspektive als Holzfachhandel sehen wir keinen zwingenden Grund, das eine Material dem anderen vorzuziehen und gezielt nach BPC oder WPC Terrassendielen Ausschau zu halten.
WPC Dielen werden gerne als „pflegeleicht“ bezeichnet, und dies ist natürlich etwas anderes als „pflegefrei“! Tatsächlich ist die Pflege einer WPC Terrasse sehr einfach und beschränkt sich auf eine regelmässige Reinigung – ein- bis zweimal im Jahr sowie nach Bedarf. Wesentlich aufwändiger (und kostenintensiver) als diese Reinigung ist das regelmässige Ölen bei einer Holzterrasse, um das Holz vor dem Vergrauen zu schützen, aber auch, um weniger dauerhafte Terrassenhölzer besser gegen die Witterung zu wappnen und das Holz geschmeidig zu halten (u.a. um eine Splitterbildung zu reduzieren).
Nasses Laub und Schmutz wie Gartenerde sollten Sie baldmöglich mit einem Besen entfernen, um eine Schimmelbildung zu vermeiden. Eventuell nass mit Wasser und Schrubber nachhelfen. Schimmel entsteht grundsätzlich bei schlechter Trocknung und geringem Sauerstoff, also z.B. auch unter Pflanzgefässen. Wasserflecken werden meist vom nächsten Regen fortgespült, bei einer überdachten WPC Terrasse müssen Sie diese eventuell per Hand mit einer weichen Bürste entfernen (danach abspülen mit klarem Wasser). Für hartnäckigere Stockflecken auf der Terrasse können Sie auch Allzweckreiniger, Spülmittel oder auch spezielle WPC Reiniger hinzunehmen. Von der Verwendung eines Hochdruckreinigers raten wir ab, da dieser die Holzfasern an der Oberfläche beschädigen kann!
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